Um den eigenen Haushalt zu sanieren, veräußerte das Land Berlin um die Jahrtausendwende große Teile seines Immobilienbestandes. Ein Schritt, der zu den massiven Mietsteigerungen in der Stadt beitrug. Die Britzer Hufeisensiedlung – einstiges Paradebeispiel sozialdemokratischen Bauens in der Weimarer Republik – ist dabei zu einem Symbol der Privatisierung geworden: Der Verlust gemeinnützigen Wohnraums konnte hier selbst durch die genossenschaftliche Initiative der Bewohner:innen nicht aufgehalten werden. Der Hörbeitrag fragt nach den Konsequenzen dieser Entwicklung, zeigt aber auch, wie ein prachtvolles Wohnhaus in Schöneberg erst kürzlich mit Hilfe des Mietshäusersyndikats dem freien Markt entzogen werden konnte. Auch am Beispiel der geplanten Amazon-Niederlassung in Friedrichshain wird der Konflikt um Eigentumsverhältnisse sichtbar: Hier zeigt sich, wie Tech-Unternehmen öffentliche Mittel und das kulturelle Kapital Berlins für ihre Gewinne nutzbar machen – und dabei in der Nachbarschaft für Verdrängung sorgen.