Gemeine Stadt.

Spannung

Spannung im Zukunftskiez

Sabrina Dittus

Der Zukunftskiez Dammweg in Berlin-Neukölln ist ein in den 1920er Jahren als Reformschule geplantes Gelände und liegt zwischen stigmatisierten Grosswohnsiedlungen (Weiße Siedlung, High-Deck-Siedlung), Schrebergärten und Autobahnzubringern am südlichen Mauerweg. In Zusammenarbeit mit den umgebenden Nachbarschaften entsteht hier ein ökologischer Lernort und ein Ort der Begegnung.

Kathrin Dröppelmann (Koordinatorin) und Fetewei Tarekegn (urbaner Gärtner) erzählen im Gespräch von den Spannungen, mit denen sie innerhalb und außerhalb des Geländes zu tun haben.

„Wir müssen lernen, unterschiedliche Perspektiven zu akzeptieren“

Kathrin Dröpppelmann ist bildende Künstlerin und arbeitet an der Schnittstelle von Gestaltung, Forschung und Vermittlung. Seit anderthalb Jahren ist sie Koordinatorin des Zukunftskiez Dammweg in Berlin-Neukölln. Im Gespräch erzählt Kathrin von den Herausforderungen, die die Arbeit und das Miteinander im Garten begleiten, wo viele sehr unterschiedliche Menschen, Erfahrungen und Bedürfnisse aufeinandertreffen. Die in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Hochhaus Siedlungen Weiße Siedlung und High-Deck-Siedlung zählen zu den ärmsten Gegenden Berlins, letztere ging als vermeintlicher Hotspot der Silvester Krawalle 2023 durch die Medien; die dor lebenden Menschen leiden bis heute unter der Sigmatisierung.

Jahr: 2025
Länge: 24:42
Kamera, Ton und Schnitt: Sabrina Dittus

„Wir haben die große Form der Debatte vergessen“

Fetewei Tarekegn arbeitet als urbaner Gärtner, Kurator und Journalist und beschäftigt sich vorwiegend mit der gelebten Erfahrung von Migration und Migrant*innen in Berlin. Davon handelt auch seine Radiosendung „The Minority Report“ auf Reboot.fm. Er lebt seit 10 Jahren in Berlin, seit 2021 arbeitet er im Zukunftskiez Dammweg. Im Gespräch erläutert Fetewei unter anderem, warum der sogenannte Clickbait-Journalismus dem gesellschaftlichen Miteinander schadet und er sich eine Rückkehr zur großen Form der Debatte wünscht.

Jahr: 2025
Länge: 23:45
Kamera, Ton und Schnitt: Sabrina Dittus