Gemeine Stadt.

Umweltgerechtigkeit

Stadtklang Berlin

Thomas Kusitzky

Berlin klingt, immer und überall. Dabei ist die Stadt nicht nur laut oder ruhig: Ihr Klang ist vielgestaltig und faszinierend. Egal wo wir sind, wir können erleben, wie die unterschiedlichen Geräusche sich abwechseln, aufeinander folgen, ineinanderfließen oder sich auch gegenseitig übertönen. Wir hören das aufgeregte Piepsen der Spatzen in den Büschen, das entspannte Lachen der Passanten, die entlang des Landwehrkanals flanieren, das helle Knattern eines vorbeifahrenden Mopeds, das sanfte Rauschen in den Blättern der Bäume oder das schlürfende Heranrollen von Autoreifen auf dem Kopfsteinpflaster. Wir horchen in den Raum hinein und erleben die beispiellose Weite des Tempelhofer Felds oder die Enge einer stark befahrenen, beidseitig bebauten Straße.

Dabei geht das Gehörte nicht spurlos an uns vorbei. Auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind: Wir werden durch die Töne der Stadt gestimmt. Während wir uns durch Verkehrslärm bedrängt fühlen, entspannen wir uns in den Parks, umgeben von heiterem Vogelgezwitscher und dem leisen Summen der Insekten. Durch die hörbare Geschäftigkeit des Wochenmarkts empfinden wir uns selbst als lebendig; die vertraute Akustik der Hinterhöfe unserer Häuser gibt uns ein Gefühl von Geborgenheit.

Berlin klingt, immer und überall. Es lohnt sich einmal innezuhalten und einfach zu lauschen.

(Zum Anhören der Klangcollage sind Kopfhörer besonders geeignet.)

Foto: A. Savin via Wikimedia Commons
Autor_in: Thomas Kusitzky
Jahr: 2022
Länge: 15:00