Über die Veranstaltung
Nicht zuletzt der permanente Anstieg der Mieten gefährdet im heutigen Berlin die Existenz von immer mehr Menschen. In Reaktion darauf begannen Mieterbewegung, gemeinwohlorientierte Institutionen und kritische Intellektuelle Modelle zu erarbeiten, um Immobilien und städtischen Boden der Spekulation zu entziehen.
Der Eigentumsbegriff der Neuzeit schließt das Recht auf dessen Aufhebung mit ein. Die Perspektiven der Umverteilung oder der gemeinsamen Nutzung erscheinen dabei jedoch unzureichend, wenn nicht die Fragen des Erhalts, der Fürsorge und Pflege mit einbezogen werden.
Was machen die gegenwärtigen Eigentumsverhältnisse mit der Stadtgesellschaft und welche anderen Verfügungsmöglichkeiten – wie etwa Genossenschaften – existieren oder wären denkbar? Was könnte sich verändern, wenn im Alltag unverzichtbare Infrastrukturen wie die Wohnraumversorgung aber auch das Gesundheitswesen als öffentliche oder gemeine Güter verstanden und vergesellschaftet werden?
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?
Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Reihe „Gemeine Stadt- Berlin gemeinsam gestalten“
Wo sind wir hier?
Ludger Lemper (Kulturmarkthalle)
14:30 Uhr
Welches Eigentum?
Über Formen des Eigentums (Videoausschnitte)
mit Eva von Redecker
Eigentum und Bodenpolitik
Input von Tobias Habermann (Stadtplaner)
15:00 Uhr
Mapping Eigentum. Markierungen von Eigentum im Raum
Spaziergang und kartographische Erkundungen im Mühlenbergkiez mit Dagmar Pelger (Architektin)
Pause
Wem gehört die Stadt?
15:30 Uhr
Eigentum von Grund und Boden. Ansätze einer gemeinwohlorientierten Bodenpolitik
Daniela Brahm (ExRotaprint, Stadtbodenstiftung) im Gespräch mit Tobias Habermann
Pause
17:00 Uhr
Wohnraumversorgung – Über Enteignung zur Vergemeinschaftung?
Ralf Hoffrogge (Deutsche Wohnen & Co enteignen) und Ulrike Hamann (Wohnraumversorgung Berlin AöR)
17:30 Uhr
Tischgespräche / Diskussion in kleinen Gruppen
mit Daniela Brahm, Ulrike Hamann, Tobias Habermann und Ralf Hoffrogge
18:00 Uhr
Abschluss