Über die Veranstaltung
Die Pandemie mitsamt der massiven Verlagerung von Arbeitsplätzen (home office) und Klassenzimmern (home schooling) ins Zuhause veränderte für viele Menschen den Alltag und möglicherweise das Zuhause selbst. Einerseits kam es zu einer Reaktivierung traditioneller Geschlechterrollen, anderseits geschah ein weiterer Schritt in Richtung einer „Neuordnung des Privaten“ (Sarah Speck). Was ist für wen an dieser Entwicklung neu? Wie vollzog sie sich jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie?
Wie Feministinnen seit langem betonen, ist das Zuhause, der vermeintlich private Zufluchtsort, ja immer auch ein Raum der Reproduktion ökonomischer und politischer Verhältnisse.
Was genau meinen wir also mit Zuhause und wer hat überhaupt eins? Wo fängt es an, wie ist es markiert und umgrenzt, und welche Markierungen verlaufen quer zu ihm? Woher kommen Assoziationen wie Geborgenheit oder emotionale und soziale Sicherheit? Und warum wird das Zuhause oft als das Gegenteil von öffentlichen und geteilten Räumen gedacht? Kann nicht auch eine Community ein Zuhause sein? Oder gar eine ganze Gemeine Stadt?
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?
Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Reihe „Gemeine Stadt – Berlin gemeinsam gestalten“
Was meinen wir, wenn wir von „Zuhause“ sprechen?
Einführung von Sabrina Dittus und Kathrin Wildner (Kuratorinnen)
ZUHAUSE SEIN
14:30 Uhr
Das Zuhause und die Neuordnung des Privaten
Input von Sarah Speck und Lilian Hümmler (Institut für Soziologie, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt)
15:00 Uhr
Auf dieser Welt nicht zuhause?
Lesung von Xinan Pandan (Dichter*in und bildende Künstler*in):
15:30 Uhr
Das Zuhause ist kein Klassenzimmer
Gespräch mit Celia und Elias (Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg)
Pause
ZUHAUSE HABEN
16:15 Uhr
Wohnen als flüchtige Praxis. Wir bauen ein Zuhause
Input und Übung mit Maja Momic (Stadtforscherin, HCU Hamburg)
17:45 Uhr
Tischgespräche zu unterschiedlichen Themen:
18:15 Uhr
Ausklang bei Drinks & Snacks
19:30 Uhr
Ende