Über die Veranstaltung
Spannung ist überall. Spannung durchzieht unser Dasein, unsere Körper, unseren Kontakt zu anderen Menschen und auch zu nicht-menschlichem Leben. Spannung macht uns angespannt und verspannt, aber hält uns auch am Ball, treibt uns an.
Vermehrt führt Spannung zu Abgrenzung, Frontenbildung und Schliessung, gerade in der Stadt. Eine demokratisch verfasste Urbanität aber braucht Offenheit und Räume der Begegnung, der Aushandlung und der gemeinsamen Gestaltung. Um solche Räume zu wahren, bedarf es der Übung und vielleicht auch eines veränderten Umgangs mit Spannung.
Die Veranstaltung lädt dazu ein, mit künstlerischen Verfahren zu erproben, wie sich Spannung handhaben ließe: nicht vermeiden oder auflösen, sondern Spannung kreativ erzeugen, bewusst erfahren und halten. Möglicherweise entstehen so Formen des Gespanntseins, die dazu beitragen, widerständige Räume des Miteinanders zu bewahren oder neu zu schaffen.
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?
Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.
15:00 Uhr
„Spannung in der gemeinen Stadt“
Sabrina Dittus und Kathrin Wildner (Kuratorinnen) über Gemein|sam-Sein und Spannung
Spannende Orte: Gartenbegehungen
Lokale Akteur:innen und Aktivist:innen des Nachbarschaftsgarten Dammweg 216 zeigen uns ihre Lieblingsorte im Garten und erzählen, warum dieser Ort für sie persönlich wichtig ist
Spannung erzeugen & hören
Eine Suche nach der gemeinsamen Sprache und Magie und dem gemeinsamen Hören, mit Cymin Samawatie (Sängerin, Pianistin, Komponistin, Dirigentin, u.a. Trickster Orchestra)
Jede*r ist eingeladen, etwas mitzubringen: Ein Gedicht, egal in welcher Sprache, einen Klang, ein Instrument, die Stimme… Wir wollen heraus finden, welche Klänge und Spannungen aus der Freiheit heraus entstehen, wie sie sich durch Struktur verändern und welche Spannung zwischen individueller und kollektiver Klangerzeugung entstehen kann
Zwischenspiel: Über Spannung sprechen
Aufmerksames Sprechen und Zuhören in Dreiergruppen
Spannung halten & lösen
Vertrauensbildende Übung und Gruppen-Box-Probe mit Andrea Molina und Jenny Noack (Boxgirls Berlin e.V)
Die Boxgirls nutzen Sport als Katalysator für sozialen Wandel. In unmittelbarer Nachbarschaft des Dammwegs erfahren sie viel von den Spannungen, denen die Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, vor Ort ausgesetzt sind. In der gemeinen stadt zeigen sie uns, wie wir uns für Spannungszustände sensibilisieren, wie wir Spannung halten und sie gemeinsam in etwas Produktives übersetzen können
Ent-Spannungen: Küchen- und Tischgespräche
Austausch in Kleingruppen zu Möglichkeiten und Erfahrungen der Transformation von Spannung
19:30 Uhr
Räume öffnen: Gemeinsam essen