Über die Veranstaltung
Die Straße ist so nicht nur ein zentrales kommunales Gut, sondern auch das gebräuchlichste Terrain des stadtgesellschaftlichen Miteinanderseins. Was ist also das Potenzial der Straße für eine als „gemein“ verstandene Stadt? Wie müsste sie gestaltet werden, damit sie als eine allgemein geteilte Bühne des Alltags, aber auch als politischer Raum einer demokratischen Öffentlichkeit fungieren kann?
Ob öffentlicher Ort, Asphaltwüste oder Verkehrsfläche – eine zurzeit besonders heiß umkämpfte gesellschaftliche Ressource ist die Straße. Historisch war sie immer auch Schauplatz sozialer und politischer Versammlungen. Sie ist einerseits hoch reglementiert, andererseits Lokalität permanenter Aushandlungen und Aneignungen, geprägt von Nähe und Distanz, Fremdheit und Anonymität, Bewegung und Begegnung, Diversität und Banalität.
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?
Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Reihe „Gemeine Stadt – Berlin gemeinsam gestalten“
14:15 Uhr
„gemeinsam sein“
Kurzfilm von Sabrina Dittus, Interview mit dem Philosoph Jean-Luc Nancy
14:30 Uhr
„Die Straße als Affektgenerator“
Wahrnehmungsspaziergang rund um den Bahnhof Zoo Sensibilisierung für die Vielfalt unserer alltäglichen Begegnungen und Sinneseindrücke auf der Straße sensibilisieren soll
Pause
15:30 Uhr
„Kritik des bürgerlichen Blicks auf die Straße“
Gesprächsrunde mit Nadire Biskin (Schriftstellerin), Agata Lisiak (Kulturwissenschaftlerin) und dem Streetworker Team Xhain von Gangway e.V.
Moderation: Kathrin Wildner
Pause
16:45 Uhr
„Die Straße als umkämpfte Ressource“
Gespräch mit Felix Weisbrich (Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes von Friedrichshain-Kreuzberg), der als Erfinder der Berliner Popup-Radwege gilt
Gesprächsführung: Stephan Lanz
17:15 Uhr
„Straße als politischer Raum“
Diskussion in kleinen Gruppen mit je einem Experten oder einer Expertin
18:00 Uhr
Abschließendes Statement