Über die Veranstaltung
Versammlungen im öffentlichen Raum, auf denen die gesellschaftliche Gestaltung der Stadt öffentlich debattiert wird, stellen ein Kernelement der urbanen Demokratie dar. Von der Agora der antiken Polis über die Barrikaden und Clubs der revolutionären Pariser Kommune vor 150 Jahren bis hin zum Human Microphone der weltweiten Occupy-Bewegung oder dem Refugee Camp auf dem Kreuzberger Oranienplatz haben öffentliche Versammlungen immer wieder zentrale Fragen des Städtischen basisdemokratisch verhandelt.
Was sind die Voraussetzungen für solche Zusammenkünfte, welche Orte, Regeln und Wirkungen haben sie? Wer ist dort sichtbar und hörbar, wer eher nicht, und wie werden Entscheidungen getroffen? Und unter welchen Bedingungen und in welchen Formen entwickeln sich Versammlungen im öffentlichen Raum schließlich zu politischen Akten, die die Stadt verändern?
Über die Veranstaltungsreihe
In Städten wie Berlin wird nach Möglichkeiten und Grenzen des gemeinsamen Gestaltens der öffentlichen Räume, des kollektiven Konsums und der gesellschaftlichen und ökologischen Ressourcen gefragt: Wie lässt sich Stadt in ihrer Pluralität, Diversität und Dynamik als gemeinsamer Raum verstehen und gestalten? Wie können für alle Bewohnenden gleiche Rechte auf Teilhabe hergestellt werden?
Gemeinsam mit Akteur:innen aus Berlin, die fundamentale stadtgesellschaftliche Transformationen mit Blick auf neue Formen eines Miteinanders und einer allgemeinen Daseinsfürsorge erproben, wollen wir solche Fragen öffentlich ausloten.
14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Reihe „Gemeine Stadt – Berlin gemeinsam gestalten“
14:15 Uhr
Der Hellersdorfer ‚Place international‘ als Ort der Nachbarschaftsversammlung
Eine Präsentation des Künstlers Adam Page
Von der Pariser Kommune bis zum Place international
Ein performativer Vortrag des Kurators Jochen Becker
Filmausschnitte „La Commune“ von Peter Watkins
Was können wir von der Pariser Kommune für die aktuelle Stadtpolitik lernen?
Eine Anwendung auf die munizipalistische Bewegung in spanischen Städten von der Aktivistin und Stadtpolitikerin Ana G. Mendez
15:00 Uhr
Performative Choreographien des Versammelns
Eine praktische Übung mit der Dramaturgin und Performerin Liz Rech
Pause
16:00 Uhr
Versammlung als basisdemokratische Selbstermächtigung
„Mapping Along the Refugee Complex: Sur Place“
Ein Kurzfilm mit Napuli Paul Langa zur Besetzung des Berliner Oranienplatzes
16:15 Uhr
Bürgerschaftliche Akte: Platzbesetzungen als politische Praxis
Eine Diskussion mit Vertreterinnen der Refugee-Bewegung und internationalen Aktivistinnen
17:00 Uhr
„Gemeinsam sein“: Eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum mit Erik Göngrich
17:45 Uhr
Abschließendes Statement